Die Ausstellung

In der Nacht vom 9. auf den 10. März 1933 übernahmen die Nationalsozialisten die Macht in Landshut.

Wie reagierten die Einwohner der Stadt? Waren sie Opfer, Täter oder Zuschauer? Wer litt unter den Folgen der NSDiktatur? Wer profitierte davon? Wer leistete Widerstand? Und welche Spuren der NS-Diktatur finden sich bis heute in Landshut?

Auf diese Fragen antwortet die Ausstellung im LANDSHUTmuseum "LANDSHUT IM NATIONALSOZIALISMUS. OPFER. TÄTER. ZUSCHAUER." mit 14 Stationen:
Der Rundgang im Erdgeschoss führt zu Gebäuden in der Landshuter Innenstadt und erläutert ihre Bedeutung während der NS-Diktatur. Im Obergeschoss werden Themen rund um Propaganda, Jugend, Betriebe, Vereine, Widerstand, Kriegsende, Kriegserfahrung und Flucht behandelt. Mit einem Stadtplan, der im LANDSHUTmuseum erhältlich ist, können Sie im Anschluss an den Ausstellungsbesuch die in der Ausstellung erwähnten Orte aufsuchen.

Die Schau ist interaktiv und multimedial. Erklärtexte, Fotos, Filme, Dokumente und Objekte führen die historischen Inhalte vor Augen: z.B. eine Silberschale aus geraubtem jüdischen Besitz oder die Taschenuhr eines ermordeten "Euthanasie"- Opfers aus Landshut. Daneben berichten Zeitzeugen an Audio- und Videostationen von ihren Erinnerungen. Eine Animation veranschaulicht Lage und Größe des heute überbauten KZ-Außenlagers in Landshut und ein gezeichneter Kunstfi lm erzählt das Schicksal eines jüdischen Jungen im Holocaust. Fragestellungen spannen den Bogen zum Heute und regen die Besucher/-innen zum Nachdenken und Kommentieren des Gesehenen und Gehörten an. Bei den Themenstationen ist der lokale Bezug entscheidend: Neben Leihgaben aus dem jüdischen Museum Berlin, aus dem Stadtarchiv und Staatsarchiv Landshut, der Fritz-und-Maria-Koenig-Stiftung sowie Exponaten aus dem Museumsbestand wurden vor allem Objekte von Sammlern aus der Region und aus Landshuter Privathaushalten in die Ausstellung integriert.

Das Projekt ist unter breiter Beteiligung von Expert/-innen und Bürger/-innen entstanden. Ein Team von neun Autor/-innen verfasste die Erklärtexte: Neben Mitarbeiter/-innen der Museen und des Stadtarchivs wirkten auch externe Fachleute mit. Schüler/-innen von P-Seminaren des Gymnasiums Seligenthal und des Hans-Carossa-Gymnasiums Landshut erstellten jeweils eine eigene Station. Als fachwissenschaftliche Berater waren Wissenschaftler des Instituts für Zeitgeschichte in München bzw. der Dokumentation Obersalzberg eingebunden.
Die grafische Gestaltung der Ausstellung stammt von Bertron Schwarz Frey – Netzwerk für Gestaltung GmbH in Ulm.


Für private Gruppen, Schulklassen, Studierende sowie Lehrerinnen und Lehrer bieten wir Führungen und Workshops an. Außerdem gibt es zu den Ausstellungen ein umfassendes Veranstaltungsprogramm mit öffentlichen Führungen, Exkursionen, Lesungen und Vorträgen.




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